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Leider ist es weitverbreitet, dass das gleiche Gerät, sogar das gleiche spezifische Modell, verschiedene Farbergebnisse erzeugt. In der Praxis ist es jedoch notwendig, dass alle Geräte das gleiche Ergebnis wiedergeben. Es ist eine große Herausforderung, konsistente Farben über verschiedene Geräte und Medien hinweg zu erreichen...
Was kann also mit der Implementierung von „Farbmanagement“ erreicht werden? Zusammengefasst ist eine gleichartige Darstellung eines Bildes auf verschiedenen Geräten und Medien zu erwarten, wie in Abbildung 1 dargestellt. Alle Geräte, einschließlich der Eingabegeräte - wie beispielsweise Scanner und Kameras - und der Ausgabegeräte - wie beispielsweise Monitore, Projektoren und Drucker -, reproduzieren die gleiche Farbdarstellung. Dafür muss man wissen, welche Farbpalette ein bestimmtes Gerät oder Medium wiedergeben kann. Die Farbpalette wird als „Farbraum“ bezeichnet.
Abbildung 1: Gleiche Farbdarstellung auf unterschiedlichen Geräten und Medien.
Abbildung 2-1: Farbraum in 2D.
Abbildung 2-2: Farbraum in 3D.
Der Farbraum wird normalerweise als 2D-Diagramm beschrieben, wie in Abbildung 2(a) dargestellt. Die Hufeisenform repräsentiert alle Farben, die vom Menschen wahrgenommen werden können. Der umschlossene Bereich innerhalb der Hufeisenform repräsentiert alle Farben, die ein Gerät oder Medium reproduzieren kann. Da zur Beschreibung bestimmter Farben XYZ-Werte erforderlich sind, sollten Farben jedoch in 3D beschrieben werden. Der umfassende Farbraum sollte in 3D gezeichnet werden, wie in Abbildung 2(b) dargestellt. Da aber das Zeichnen in 3D selbst mit den neuesten verfügbaren Computer-Tools nicht leicht ist, wird das 2D-Farbraum-Diagramm immer noch häufig verwendet. Das hat zur Folge, dass die Helligkeitsinformation der Farbe im 2D-Diagramm fehlt. Wenn also zwei Farben an der gleichen Stelle angezeigt werden, muss es nicht unbedingt die gleiche Farbe sein: Es könnte sich zwar um die gleiche Farbnuance handeln, möglicherweise ist aber eine Farbe heller bzw. dunkler als die andere.
Damit zwei Geräte die gleiche Farbausgabe haben, müssen die beiden Farbraum-Typen genau zugeordnet bzw. umgewandelt werden. Wenn diese Zuordnung bzw. Umwandlung nicht vorgenommen wird, kann dies zu der in Abbildung 3 dargestellten Situation führen, einem sehr häufigen Szenario ohne Farbmanagement. Es gibt zahlreiche Algorithmen zur Zuordnung bzw. Umwandlung von Farbraum-Typen, auf die hier jedoch nicht näher eingegangen wird. Erläutert werden das Konzept des Farbmanagements sowie sein allgemeiner Arbeitsablauf. Darüber hinaus werden Werkzeuge zur Unterstützung des Farbmanagements thematisiert.
Abbildung 3: Beispiel für Farben ohne Farbmanagement
Bei der Umwandlung bzw. Zuordnung von zwei Farbraum-Typen (oder -Geräten) ist es einfach: Man richtet einfach eine Umwandlung zwischen den beiden Geräten ein und ist fertig. Was passiert aber, wenn mehr als zwei Geräte vorhanden sind? Man könnte getrennte Umwandlungen zwischen jedem Gerätepaar einrichten, was aber zu einem sehr unübersichtlichen Umwandlungsnetz führen würde, wie in Abbildung 4 dargestellt. Dabei ist es deutlich einfacher, wenn jedes Gerät weiß, wie es sich in einen Standardfarbraum und wieder zurück transformiert (Abbildung 5). Mit diesem Konzept könnte man von einem Gerät zu jedem anderen Gerät mit nur zwei Umwandlungen transformieren.
Abbildung 4: Geräteabhängige Umwandlung
Abbildung 5: Geräteunabhängige Umwandlung
Wie aber sollte der Standardfarbraum aussehen? Und wer sollte die Spezifikation des Standardfarbraums festlegen? Zum Glück wurde dies vom ICC übernommen. ICC steht für International Color Consortium und wurde 1993 von acht Industrieanbietern gegründet. Der Zweck des ICC ist die Schaffung, Förderung und Unterstützung der Standardisierung und Entwicklung einer offenen, herstellerunabhängigen, plattformübergreifenden Farbmanagement-Systemarchitektur und ihrer Komponenten. Das Ergebnis ist die ICC-Profil-Spezifikation. Das ICC-Profil ist der Schlüssel für einen Open-Source-Farbmanagement-Arbeitsablauf. Es enthält Informationen über die Geräteeigenschaften sowie über Vorwärts- und Rückwärtsumwandlungen vom Gerät zum Standardfarbraum, der bei der ICC-Farbumwandlung als PCS (Profile Connection Space) bezeichnet wird. Die ICC-Farbumwandlung wird in Abbildung 6 dargestellt.
Abbildung 6: ICC-Farbumwandlung
Wie aber kann die ICC-Farbumwandlung in der Praxis genutzt werden? Schauen wir uns das Beispiel in Abbildung 7 an. Wenn ein Nutzer eine Farbe über einen Scanner einlesen lässt, so liest dieser Scanner (R, G, B) = (42, 82, 171). Wenn der Nutzer nun die gleiche Farbe wie die gescannte Farbe ausdrucken möchte, wandelt der ICC-Arbeitsablauf zuerst die gescannte Farbe in (L*, a*, b*) = (61, 11, 43) in PCS um, indem das Scanner-ICC-Profil verwendet wird. Dann wird durch die Verwendung des Drucker-ICC-Profils festgelegt, dass (L *, a*, b*) = (61, 11, 43) den Werten (C, M, Y, K) = (57, 20, 0, 0) für den Drucker entspricht. Beim Vergleich von (R, G, B) = (42, 82, 171) vom Scanner und (C, M, Y, K) = (57, 20, 0, 0) vom Drucker werden die Farben auf den Nutzer sehr ähnlich wirken. Dies veranschaulicht den allgemeinen ICC-Arbeitsablauf.
Abbildung 7: Beispiel für einen ICC-Arbeitsablauf
In diesem Beitrag wurde das Konzept des Farbmanagements mit dem Ziel, eine konsistente Farbdarstellung auf unterschiedlichen Geräten zu erreichen, erläutert. Zudem wurden der Farbraum und die Einrichtung einer Umwandlung zwischen zwei oder mehr Geräten aufgezeigt. Abschließend wurden ICC, ICC-Profil sowie die Nutzung des ICC-Arbeitsablaufs in der Praxis vorgestellt. Der nächste Beitrag thematisiert, wer den ICC-Arbeitsablauf auf welche Weise nutzen sollte.
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